Kosovo: Das Armenhaus Europas

Kosovo ist ein Entwicklungsland. Und das mitten in Europa. Wie kann das sein?
Drei große Problemfelder herrschen im Kosovo:

  • Infrastruktur; v.a. Energiemangel
  • Korruption und politische Unfähigkeit
  • Hohe Arbeitslosigkeit und extreme Armut

Wie lässt sich das Kosovo entwickeln? Eine ausreichende Energieversorgung scheint als einer der ersten Schritte zielführend zu sein. Energie schafft Arbeit und Arbeit schafft Einkommen. Energieversorgung hat daher eine Hebelfunktion. Besonderst im Blick: Erneuerbare Energien natürlich; aber aus sozialen, rohstofflichen und energiemengentechnischen Gründen auch die klimaschädliche Braunkohle. Das Kosovo besitzt wohl das klimaschädlichste Kohlekraftwerk Europas, bezogen auf CO2 pro kWh und dieses ist auch noch halb kaputt. Daher gibt es Planungen ein neues Braunkohlekraftwerk zu bauen, welches aus heimischer Kohle gespeist werden könnte. Klimapolitisch ein Murks, sozial- und entwicklungspolitisch durchaus sinnvoll. Gibt es Alternativen? Ein Windpark? Obwohl die Wind-Voraussetzungen vernünftig sind, gibt es keine Windräder und die Projekte scheitern zumeist an der Bürokratie gepaart mit Korruption und politischem Missmanagement. Die deutsche Bundesregierung setzt wie die kosovarische Regierung auch eher auf den Stromimport aus Albanien und fördert den Bau einer entsprechenden Stromtrasse von Albanien in den Kosovo. Gibt sicher bessere Wege…

Weiter berichtet die taz von extremer Armut [1]. 45% der Bevölkerung sollen nach den Weltbank-Kriterien unter “extremer Armut” leiden was einem Tageseinkommen von unter 1,25$ pro Person entspricht! Klischeehaft: Afrikanische Verhältnisse! Weitere Zahlen untermauern die Situation: 70% Jugendarbeitslosigkeit und 40% Gesamtarbeitslosigkeit. Da kommt das gebeutelte Griechenland mit 50% Jugendarbeitslosigkeit noch “gut” davon.

Das Kosovo ist politisch damit eine harte Nuss die es zu knacken gilt. Es ist wichtig das Land in den politischen Fokus zu setzen und sich nicht mehr allein zu überlassen. Wir müssen uns einmischen und aktiv werden. Lösungsvorschläge sind Willkommen.

Quellen:

[1] “Falsche Heimat”, Reportage der taz vom 15.06.2017
https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5418321&s=Falsche+Heimat&SuchRahmen=Print/

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